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W eit ragt sie auf, die Seta Audio LS, fast mannshoch. Fast genau-
so schwer wie ein ausgewachsener Mann ist sie ebenfalls. Kein be-
scheidener Einstieg also in die große W elt der Lautsprecher, den
Florat Seta uns da präsentiert —
aber mal ehrlich: So eine richtige
Spitzenklasse-Box, die muss schon ein bisschen was hermachen
Gehörtes:
- Matthew Halls
J. S. Bach
Goldberg Variations
- Retrospect Trio
Henry Purcell Ten Sonatas
in Four Parts
- He Xuntian
Para Mita
- Johny Cash
American Recordings IV
eben den schieren Di-
mensionen der
Seta LS
fällt beim
ersten Augenschein noch eine Menge
mehr auf an Dingen, die an diesem
Lautsprecher sehr speziell sind. Er-
freulich ist die sehr hohe Lackierquali-
tät, die sich makellos über die gesamte
Oberfläche zieht. Neben der schieren
Größe dominieren der rote Metallicton
und die großzügig verrundeten Kanten
das Aussehen der Zeta. Dem technisch
Interessierten fallen die außergewöhn-
lichen Chassis auf: Die Tiefmitteltö-
ner sehen keineswegs aus wie normale
Konuslautsprecher - im Gegenteil, die
Membranen sind nach außen gewölbt
wie riesige Kalotten. Firmeninhaber
Seta plaudert hier ein bisschen aus dem
Nähkästchen: Im Prinzip handelt es
sich doch um normale Konuslautspre-
cher, in die eine Art Linse aus einem
sehr leichten und dennoch hochfesten
Spezialkunststoff
eingepasst
wurde.
Das Resultat ist eine Membran, die
bis in die höchsten noch übertragenen
Frequenzbereiche sauber schwingt und
nicht in unkontrollierbare Resonanzen
„aufbricht“. Ein weiterer angenehmer
Nebeneffekt ist die natürlich deutlich
gewachsene Dicke der Membran, die
es nun nahezu unmöglich macht, dass
parasitäre
Schwingungen
aus
dem
Gehäuseinneren durch die Membran
nach
außen dringen. Die
angestie-
gene Masse sorgt für eine niedrigere
Resonanzfrequenz und damit für eine
profundere
Basswiedergabe.
Zwi-
schen
den
beiden Tiefmitteltönern
sitzt
ein
sogenannter
Air-Motion-
Transformer, der den Hochtonbereich
ab 3000 Hertz überträgt. Bei
die-
sem Hochtönerprinzip schwingt eine
zieharmonikaartig gefaltete Metallfolie
so zwischen zwei Magneten, dass sie
durch Zusammenziehen und Ausein-
anderfalten ihrer Lamellen die Luft
stark beschleunigt - Lohn der aufwen-
digen Bauweise sind Hochtontreiber,
die trotz sehr kompakter Bauweise in
der Lage sind, hohe Lautstärken bei
extrem geringem Klirrfaktor zu erzeu-
gen - eines der wichtigsten Kriterien
für
höchstwertige
Musikwiedergabe.
Der Hochtöner stammt im Übrigen
vom deutschen High-End-Lautspre-
cherspezialisten
Mundorf,
der
auch
für die hochwertigen Weichenbauteile
verantwortlich zeichnet, die sich hinter
den runden Löchern im unteren Teil
des Gehäuses erahnen lassen. Durch
die Grundqualität der Chassis konnten
die Filter flach ausfallen, was dem Pha-
senverhalten der Seta LS sehr zugute
kommt. Apropos Löcher: Diese haben
mitnichten nur eine optische Funkti-
on, sondern dienen der Ventilierung
des Lautsprechers, der - ein beherzter
Griff ins Gehäuse hinein verrät es uns
- ansonsten komplett offen ist. Das
komplett unbedämpfte Gehäuseprin-
zip, das Seta Audio „Clusterflex“ nennt,
bedient sich der Vorteile anderer Bau-
weisen, ohne deren Nachteile in Kauf
nehmen zu müssen. Um es kurz zu
Nicht ganz trivial ist die Lackierung der gelochten
Wände: Auch hier ist die Oberfläche der Seta
nichts weniger als perfekt
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